Würmsee im Trockenstress – Fischrettung in Vorbereitung

Der Würmsee in Kleinburgwedel zeigt sich in diesem Sommer wieder von seiner trockenen Seite. Besonders rund um den Steg ist derzeit wenig Wasser zu sehen – ein Anblick, der in den sozialen Medien viel Aufmerksamkeit erhält. „Die Stadt Burgwedel verfolgt die Entwicklungen vor Ort mit Fachverstand und in engem Austausch mit dem Anglerverband Niedersachsen“, so die Burgwedeler Stadtverwaltung am heutigen Freitag in einer Pressemitteilung.

„Wir haben den Würmsee im Blick – und zwar nicht nur vom Steg aus“, sagt Bürgermeisterin Ortrud Wendt mit Blick auf die anhaltend niedrigen Wasserstände. „Auch wenn es besorgniserregend aussieht: Aktuell besteht noch keine akute Gefahr für den Fischbestand.“ Das bestätigen sowohl Malte Schubert, Amtsleiter Umwelt und Stadtgrün, als auch der Anglerverband nach einer Einschätzung der Lage vor Ort.

In der Nähe des Stegs gibt es eine Vertiefung, in die sich die Fische in Trockenphasen zurückziehen können. In diesem Bereich halten sich derzeit Tausende Fische auf, hauptsächlich Rotfedern. Eine Rettungsaktion für den Fall einer weiteren Verschärfung der Lage ist bereits in Planung. Der Anglerverband bereitet eine Umsiedlung der Fische per Elektrofischerei in geeignete umliegende Gewässer vor – voraussichtlich ab dem 26. August. Diese Methode gilt als besonders schonend und erlaubt eine präzise Erfassung des Fischbestands.

Die Stadt Burgwedel hatte in den vergangenen Jahren jährlich bis zu 138.000 Kubikmeter Wasser in den Würmsee eingeleitet – so viel, wie das entsprechende Wasserrecht zuließ. In diesem Jahr ist das Recht dazu jedoch ausgelaufen, eine neue Genehmigung ist aufgrund der angespannten Grundwassersituation nicht möglich. Auch alternative Wasserzuführungen, etwa durch die Feuerwehr, sind daher ausgeschlossen.

„Wir haben aktuell keine Möglichkeit zur aktiven Wasserzufuhr“, erklärt Malte Schubert. „Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam mit Fachleuten wie dem Anglerverband vorausschauend handeln.“

Dass viele Bürgerinnen und Bürger derzeit Fotos und Videos vom Würmsee teilen oder Fragen zur Situation stellen, begrüßt die Stadt ausdrücklich: „Das zeigt, wie stark den Menschen hier die Natur am Herzen liegt“, so Wendt. Gleichzeitig bittet sie um Verständnis dafür, dass Eingriffe in den See nicht ohne rechtliche Grundlagen oder ökologische Folgen möglich sind. Insoweit zeigt sie sich auch besorgt über die Tonlage und die zum Teil unsachlichen Vorwürfe gegenüber der Stadtverwaltung.

Ob eine Rettungsaktion notwendig wird, entscheidet sich in den nächsten Tagen – je nachdem, wie sich Wetter und Wasserstand entwickeln. Fest steht aber: Die Stadt steht in engem Austausch mit allen Beteiligten und wird im Sinne des Naturschutzes und der Tierwelt handeln, sobald es nötig ist.

Download als PDF

Nach oben scrollen