
. Bereits zum vierten Mal fand an der IGS Burgwedel vom 23. bis 27. Juni 2025 die Projektwoche „Liebe und so…“ statt. In einer offenen und respektvollen Atmosphäre setzten sich rund 120 Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs mit den Themen Liebe, Partnerschaft und Sexualität auseinander, begleitet von Fachkräften aus Beratungsstellen der Region.
Beratungsstellen und Expertinnen begleiten den 9. Jahrgang durch sensible Themen
Was einst als Kooperation mit dem „Notruf Mirjam“ begann, ist heute ein etabliertes Schulprojekt mit vielen Partnern: Die Lebensberatungsstelle Isernhagen, die Mädchenberatungsstelle Burgwedel, das Projekt „Return“, die Jugendberatung „Hinterhaus“ sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Burgwedel trugen auch in diesem Jahr mit Expertise und Empathie zum Gelingen bei. „Unser Ziel ist, Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen – und ihnen Mut zu machen, über Fragen und Unsicherheiten rund um Sexualität und Beziehungen zu sprechen“, betont Schulsozialarbeiterin Heide Neudörfer. In Kleingruppen diskutierten die Jugendlichen unter anderem über Geschlechterrollen, Konsens, Partnerschaftsmodelle, Sexualnormen und Medienkonsum. In einem Workshop mit der Mädchenberatungsstelle wurde kritisch über die Kleiderordnung an Schulen reflektiert. Die Lebensberatungsstelle Isernhagen öffnete ihre Türen für intensive Gespräche in vertrauensvoller Atmosphäre, auch das gehört zur Präventionsarbeit, die nachhaltig wirkt.
Workshops von Comics bis Kampfsport – Jugendliche setzen sich vielfältig mit Liebe auseinander
Besonders vielfältig war das Angebot in den Wahlworkshops: Comiczeichner Timo Stoffregen entwickelte mit den Schülerinnen und Schülern kleine Liebesgeschichten – nicht immer mit Happy End. Musikpädagogin Natalie Palsa kreierte mit einer Gruppe einen eigenen Song, der am Ende der Projektwoche der Klassenlehrerin gewidmet wurde. Kampfkünstler Kerim Duygu leitete einen Workshop zur Selbstbehauptung, in dem Körper und Stimme als Mittel zur Selbstverteidigung trainiert wurden. Eine weitere Gruppe arbeitete mit Studentinnen aus dem Projekt „180 Grad“ der Medizinischen Hochschule Hannover zum Thema „Umgang mit sexualisierter Gewalt“.
Begegnung auf Augenhöhe und Abbau von Hemmschwellen als zentrales Ziel der Projektwoche
In einem ungewöhnlich stillen Moment bat Cornelia Busche von der Beratungsstelle return die Jugendlichen zu summen, wenn sie schon einmal einen Porno gesehen haben, das verlegene Lächeln in der Klasse wich breitem Grinsen, als sie anschließend fragte, wer glaubt, dass jemand gelogen habe. Solche Szenen zeigen: Die Projektwoche ermöglicht offene, humorvolle, aber tiefgreifende Gespräche. Schulleiter Dr. Marco Schinze-Gerber unterstreicht den Stellenwert des Angebots: „Die Begegnung mit Menschen aus den Beratungsstellen baut Hemmschwellen ab; das ist mindestens genauso wichtig wie die Wissensvermittlung.“
Die abschließende Präsentation der Workshop-Ergebnisse wurde von den Mitschülern mit viel Applaus belohnt: ein starkes Zeichen für gegenseitigen Respekt und Aufmerksamkeit. Möglich wurde die Projektwoche durch die großzügige Unterstützung der SwissLife Stiftung, der Bürgerstiftung Burgwedel, des Fördervereins der IGS Burgwedel sowie der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Burgwedel.


